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Thema: Rasse/Zucht-Berater 10th Januar 2017, 11:29 pm
Unter Pferdezucht versteht man die geplante und durchdachte Vermehrung von Pferden mit dem Ziel, Gesundheit, Leistungsvermögen und -bereitschaft und bestimmte Rassemerkmale zu erhalten oder zu verbessern.
Bei der realen Beurteilung des Pferdes wird je nach Rasse auf:
-Abstammung
-Exterieur
-Interieur
-Eigenleistung
-Nachkommenleistung
-Gesundheit
geachtet.
Für die Registratur eines Pferdes auf RS kann man natürlich nicht die Gesundheit messen und Abstammung, Interieur, Eigenleistung und Nachkommenleistung fließen nicht mit in die Beurteilung mit ein.
Kriterien (im Bezug auf die Rassen) für die Registrierung eines Pferdes:
-der Rasse entsprechendes Template (Form), Beispiel: Ein Haflinger kann nicht Größe und Form eines Friesen haben. Sollte ein Sims (Erwachsen) auf dem Registratur-Bild sein lässt sich sehr gut erkennen ob das Pferd eine realistische Größe hat, ein Hannoveraner der dem Sim nur bis zum Bauch reicht ist unrealistisch, genauso wie ein Welsh-Pony dessen Stockmaß über der Schulterhöhe des Sim reicht.
-für die Rasse zugelassene Farbe und Zeichnung, Beispiel: Hannoveraner dürfen keine Schecken sein. Um Pferd gut beurteilen zu können, bitten wir das Pferd gut sichtbar/erkennbar zu fotografieren, Ideal: Von der Seite, maximal Halfter oder Trense, mit Sim (sollte Pferd nicht verdecken), gerne kann auch ein Foto vom Pferdekopf mit erkennbaren Abzeichen gepostet werden, dies ist vor allem hilfreich wenn das Pferd sonst keine Abzeichen an den Beinen hat um zumindest ein Merkmal zu haben.
Die 4 unterschiedlichen Zuchtverfahren:
Die Reinzucht:
Bei der Reinzucht werden nur Pferde gleicher Rasse miteinander gekreuzt, bei der strengen Reinzucht geht dieses Verfahren auf viele Generationen zurück und der Rasse-Anteil muss 100% betragen. Die wichtigsten Vertreter der strengen Reinzucht sind Vollblut-Araber, Englisches Vollblut, Islandpferd, Haflinger und Traber. Nicht ganz so streng ist es zum Beispiel bei Norikern, Trakehnern und Holsteinern, hier muss der Rasse-Anteil aber immer noch mindestens 90% betragen.
Die Veredelung:
Manche Pferderassen sind beliebte Veredler, zum Beispiel Vollblut-Araber und Trakehner. Das bedeutet dass diese Rasse gerne in eine andere Rasse eingekreuzt wird um diese sozusagen aufzufrischen und gewisse Merkmale heraus zu züchten, dies sollte jedoch nicht all zu oft oder hintereinander passieren, sonst würde man eher von einer gezielten Kreuzung sprechen. Beispiel Hannoveranerstute wird von Trakehnerhengst gedeckt, das Fohlen bleibt dann immer noch Hannoveraner mit einem sogenannte Blutanteil. Häufig ist es in manchen Zuchtverbänden sogar sehr erwünscht ab und an zu veredeln und der Nachwuchs solcher Veredelungen ist meist hoch erfolgreich.
Die gezielte Kreuzung/bzw. ähnliche Rassen und deren Eintragung:
Die gezielte Kreuzung ist ähnlich wie die Veredelung nur das es keine großartigen einschränkungen gibt wie viel gekreuzt werden darf, allerdings welche Rassen eingekreuzt werden dürfen. Manchmal kann ein Pferd auf eine Rasse gebrannt werden obwohl dessen Eltern und Großeltern alle einer anderen aber ähnlichen Rasse entsprechen. Beispiel ein Bayrisches Warmblut wird als solches eingetragen obwohl dessen Eltern alle Westfahlen sind. Das hat in diesem Fall mehr damit zu tun dass der Züchter dem Bayrischen Zuchtverband angeschlossen ist und sozusagen darf jedes deutsche Warmblut als Bayrisches Warmblut eingetragen werden nur umgekehrt ist es dann schwieriger.
Bei nicht jeder Rasse ist es erlaubt einfach eine andere ähnliche Rasse ein zu kreuzen. Alles hier aufzuzählen und die Bestimmungen zu erklären würde den Rahmen sprengen aber es reicht einfach sich im Internet schlau zu machen.
Die Kreuzung/Mischung:
Manchmal, ob bewusst oder “Weideunfall”, werden einfach zwei unterschiedliche Rassen gekreuzt, das Fohlen hat ziemlich wahrscheinlich nicht die Voraussetzungen um als Rasse einer der beiden Eltern eingetragen zu werden. Diese werden dann einfach als Kreuzung bezeichnet, dürfen natürlich trotzdem registriert werden. Manche Mischungen kommen so oft vor dass es eigene Namen dafür gibt, Haflo-Araber, Pintabian, Pintaloosa, Araloosa, etc., dies sind aber keine Rassen auch wenn es vielleicht so klingt.
Aufzählung/Kurzfassungen Regelungen:
-Haflinger dürfen keine 4 Beinabzeichen haben, 3 werden akzeptiert, gewünscht sind keine. Für Blessen gibt es keine Einschränkungen. Um als Haflinger anerkannt zu werden muss das Pony zu 100% von Haflingern abstammen. Sobald eine andere Rasse eingekreuzt wird, wird das Pony nicht mehr als Haflinger bezeichnet, egal wie wenig Anteil. Das Stockmaß darf 1.45 m nicht überschreiten und 1.35 m nicht unterschreiten. Die Farbe sind ausschließlich Lichtfüchse (auch Flaxen genannt, Fuchs mit aufhellendem Gen). Rassetypisch sind stärkere Aufhellungen an Beinen, Bauch und Kopf sowie das graue Mehlmaul. Willensstarke, robuste ruhige Freizeitpferde. Edel-Haflinger werden auch im hohen Turniersport eingesetzt, hauptsächlich Dressur.
-Shire Horses sollten möglichst viel Fesselbehang, Mähne und Schweif haben. Gewünscht sind sehr hohe Beinabzeichen und auffällige Zeichnungen. Das Stockmaß sollte 1.75 nicht unterschreiten. Alle Farben sind erlaubt. Einkreuzungen durch ähnliche Kaltblüter und außergewöhnlich hohe Pferde sind erlaubt jedoch möglichst bald wieder “rein” zu züchten. Sie sind sehr Ausdrucksstark aber auch gelassen und leicht händelbar.
-Hannoveraner dürfen keine Scheckungen oder andere Musterungen haben. Leichte Aufhellungen, die kaum deutlich sind und bei eigentlich jedem Warmblut versteckt vorhanden sind, sind erlaubt (z.B. leichte Dapples). Die Grundfarben (Rappe, Brauner, Fuchs und Schimmel) sind am meisten vertreten und erwünscht. Für Abzeichen gibt es keine Einschränkungen. Es gilt jedoch als besonders schön wenn ein Pferd 4 weiße Füße besitzt. Die Größe ist nicht eingeschränkt. Eingesetzt im hohen Sport sowie in der Freizeit. Charakter: Ruhig, mitarbeitend, robust.
- Arasbisches Vollblut (Av): es muss 100% Arabisches Vollblut sein, um diese Rassebezeichnung zu erhalten. Erlaubte Fellzeichnungen sind Abzeichen bis zum Vorderfußwurzelgelenk und dem Sprunggelenek und am Kopf, sonstige Abzeichen und Scheckungen sind nicht zugelassen. Das Stockmaß liegt zwischen 1,40 und 1,55. Arabsiches Vollblüter, die von den Originalarabern aus der Wüstenzucht abstammen, werden in als "asil" (edel) bezeichnet. In Deutschland werden diese Pferde mit "ox" gekennzeichnet.
- Arabische Unterrassen: ein Pferd, das nicht den Zuchtbestimmungen der AVs entspricht, ist ein Araber. Bei den Unterrassen muss der Araberanteil, außer ein paar Ausnahmen, bei 25 % betragen. Andere Rasse sind: Shagya-Araber; Ara-Appaloosa (Appaloosa oder American Quarter Horse) ; Hispanio-Araber (Pura Raza Espanola); Halbblut-Araber oder Partbred-Araber (mindestens 12,5% Araber; alle Rassen); Pintabian (mindestens 90% Araber; alle Rassen; gescheckte Pferde); Quarab (mindestens 12,5% Araber; American Quarter Horse oder American Paint Horse)
Fortsetzung folgt… (wenn ihr euch mit einer Rasse auskennt dann schreibt bitte hier drunter solche kurzen texte wie oben, die das wichtigste zusammenfassen, ihr solltet auf Farbe, Körperbau und Charaktereigenschaften eingehen, gerne könnt ihr auch sagen wenn ihr seht dass eine Bestimmung nicht stimmt)
Bei Fragen könnt ihr euch gerne an Aurum Helen Redvers (spez. Warmblüter, Ponys) oder Bryan O'Kelley (Spez. Vollblüter, Araber) wenden. Wenn ihr vor der Registrierung eures Pferdes nicht sicher seid dann schickt einfach ein Bild und ihr werdet zuverlässig beraten.
Zuletzt von Aurum Helen Redvers am 11th Januar 2017, 4:15 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Bryan O'Kelley Moderator, Registrateur und Körer
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Thema: Re: Rasse/Zucht-Berater 11th Januar 2017, 3:03 pm
- Arasbisches Vollblut (Av): es muss 100% Arabisches Vollblut sein, um diese Rassebezeichnung zu erhalten. Erlaubte Fellzeichnungen sind Abzeichen bis zum Vorderfußwurzelgelenk und dem Sprunggelenek und am Kopf, sonstige Abzeichen und Scheckungen sind nicht zugelassen. Das Stockmaß liegt zwischen 1,40 und 1,55. Arabsiches Vollblüter, die von den Originalarabern aus der Wüstenzucht abstammen, werden in als "asil" (edel) bezeichnet. In Deutschland werden diese Pferde mit "ox" gekennzeichnet.
- Arabische Unterrassen: ein Pferd, das nicht den Zuchtbestimmungen der AVs entspricht, ist ein Araber. Bei den Unterrassen muss der Araberanteil, außer ein paar Ausnahmen, bei 25 % betragen. Andere Rasse sind: Shagya-Araber; Ara-Appaloosa (Appaloosa oder American Quarter Horse) ; Hispanio-Araber (Pura Raza Espanola); Halbblut-Araber oder Partbred-Araber (mindestens 12,5% Araber; alle Rassen); Pintabian (mindestens 90% Araber; alle Rassen; gescheckte Pferde); Quarab (mindestens 12,5% Araber; American Quarter Horse oder American Paint Horse)